Plädoyer für transparente Algorithmen: In einem Beitrag für die Börsenzeitung haben sich Katja Langenbucher, Professorin für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Bankrecht am House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt, und Prof. Gerd Gigerenzer, Leiter des Harding-Zentrums für Risikokompetenz an der Universität Potsdam und Vizepräsident des European Research Councils (ERC), für ein verständliches Kredit-Scoring ausgesprochen. Unter dem Titel „Verbrauchergerechtes Kredit-Scoring ist möglich“ beschreiben sie ausführlich, wie das Ziel erreicht werden kann.
Als Hauptproblem sehen sie die komplexen Algorithmen an, auf deren Grundlage Scores errechnet werden. „Selbst wenn Auskunfteien zu vollständiger Offenlegung der Merkmale und Gewichte verpflichtet würden, könnten Bürger wegen der meist sehr komplexen Algorithmen nicht verstehen, wie ihr Score zustande gekommen ist. So ist etwa der Schufa Score-Simulator lediglich eine recht ungefähre Annäherung an den tatsächlichen Algorithmus“, werden die beiden Experten in dem Artikel zitiert. Wissenschaftliche Studien würden zeigen, dass einfache und damit verständliche Algorithmen Kreditausfall in der Regel genauso gut vorhersagen könnten wie komplexe Algorithmen, die selbst von Experten oft nicht verstanden würden.
Ein Thema, das auch den Bundesverband Credit Management e.V. beschäftigt – und das nicht erst seit der EuGH-Entscheidung zur Verwendung automatisierter Scores. So wurden auf unterschiedlichen Veranstaltungen wie dem Bundeskongress schon häufiger einfache und komplexe Algorithmen miteinander verglichen. Mit Ergebnissen, die Katja Langenbucher und Gerd Gigerenzer Recht geben.
Der komplette Artikel ist (kostenpflichtig) auf der Webseite der Börsenzeitung nachzulesen: https://www.boersen-zeitung.de/
Und hier auf speziellen Wunsch die serbische Übersetzung des Beitrags: PREVOD_DocumentBalkanEUgH_Johan2024.pdf
