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Russland-Ukraine-Krise: Globale Auswirkungen auf die Wirtschaft

Unternehmen auf der ganzen Welt kämpfen immer noch mit der Inflation, die durch die Pandemie ausgelöst wurde, und mit steigenden Rohstoffpreisen aufgrund von Unterbrechungen der Lieferketten. Inmitten dieser ohnehin bereits angespannten Situation könnte die Russland-Ukraine-Krise Einschränkungen der Energieversorgung, gravierende Sanktionen mit Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung und eine Knappheit von seltenen Metallen und Rohstoffen für die Produktion von Schlüsseltechnologien nach sich ziehen. Die entstandene humanitäre Krise verschärft die aktuelle Situation massiv.

Datenwissenschaftler von Dun & Bradstreet verfolgen die finanziellen und diplomatischen Sanktionen gegen Organisationen, Einzelpersonen und abtrünnigen Regionen der Ukraine mit ihren Folgen auf Unternehmen, Lieferketten, Handel und Finanzen in der Region und weltweit. Um die globalen geschäftlichen Folgen der Krise zu bewerten, hat Dun & Bradstreet einen Bericht erstellt. Er zeigt, wie sich die Ereignisse auf globale Lieferketten und Volkswirtschaften auswirken.

Auswirkungen auf globale Lieferketten

Laut dem Bericht sind weltweit mindestens 374.000 Unternehmen von russischen und mindestens 241.000 Unternehmen von ukrainischen Lieferanten abhängig. Zu den Ländern, deren Lieferketten betroffen sind, gehören die USA, Kanada, Italien, Australien, China und Brasilien.

Was der Bericht zeigt: Die europäischen Gasspeicher sind nur zu einem Drittel gefüllt – und haben somit einen kritisch niedrigen Stand. Wegen der aktuellen EU-Sanktionen gegen Russland hat Deutschland die Gaspipeline Nord Stream 2 gestoppt. Das bedeutet für das Jahr 2022, dass 30 Milliarden Kubikmeter Gas weniger aus Russland geliefert werden. Die Daten von Dun & Bradstreet zeigen, dass diese Probleme zusammen mit anderen geopolitischen Spannungen und Lieferengpässen die Gaspreise kurzfristig hoch halten werden.

Dies ist nur einer der Sektoren, die den Druck der Sanktionen auf die globalen Lieferketten spüren werden. Einen tieferen Einblick in die Rohstoffexporte Russlands zeigt die nachfolgende Grafik.

gr1Die Auswirkungen der Russland-Ukraine-Krise auf die Wirtschaft werden sich in den kommenden Tagen aller Voraussicht nach verschärfen. Der aktuelle Bericht hebt die unmittelbaren Auswirkungen wie folgt vor.

Top Insights

  • Weltweit gibt es 14.745 Tier-1- und 7,6 Millionen Tier-2-Lieferantenbeziehungen mit russischen Unternehmen.
  • 25 Länder sind bei einer Vielzahl von Rohstoffen stark von Russland und der Ukraine abhängig.
  • Sieben große russische Finanzinstitute und 13 russische Unternehmen sind von den Sanktionen betroffen. Insgesamt umfasst das mehr als 16.748 Unternehmen in mindestens 21 Ländern.

Auswirkungen auf die Wirtschaft

  • Die aktuelle Situation hat das Potenzial, die Energiekrise in Europa erheblich zu verschärfen.
  • Die Auswirkungen der Sanktionen der USA, des Vereinigten Königreichs und der EU gegen russische Unternehmen bedrohen die bereits geschwächten globalen Lieferketten.
  • Die Unterbrechung der Handelswege, steigende Frachtkosten und die Knappheit wichtiger Rohstoffe könnten das Wirtschaftswachstum zum Erliegen bringen und den Inflationsdruck verstärken.
  • Die Finanzsanktionen wirken sich auf Tausende von Unternehmen aus und machen deutlich, wie wichtig es ist, die Daten zu wirtschaftlichem Eigentum und Unternehmensstammbäumen zu verstehen.

Widerstandsfähige Lieferketten

Angesichts der Sanktionen, des eingeschränkten Zugangs zu Rohstoffen und der Unterbrechung der Lieferketten tun Unternehmen gut daran, ihre Lieferketten besser zu verstehen und zu verwalten.

Kurzfristig können sich Unternehmen auf ihre alternativen Lieferanten verlassen, um Ressourcenlücken in ihrer Lieferkette zu schließen. In der nachstehenden Tabelle sind die wichtigsten alternativen Lieferländer aufgeführt.

gr2Potenzielle Alternativlieferanten für wichtige von der Ukraine und Russland exportierte Produkte

Um aktuelle und künftige Krisen möglichst gut zu überstehen, ist es notwendig, flexible Lieferketten zu schaffen. Hierzu gibt D & B folgende Tipps:

  • Entwickeln Sie einen risikobasierten Bewertungsprozess, um spezifische Risiken zu ermitteln, die die Zuverlässigkeit Ihrer Lieferkette beeinträchtigen könnten. Erarbeiten Sie ein flexibles und bewegliches Netzwerk an Lieferanten, unabhängig von den Umständen und Ereignissen.
  • Bewerten Sie nicht nur Ihre Lieferanten, sondern auch deren Zulieferer. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Tier-1- und Tier-2-Lieferanten und deren Standorte, damit Sie regionalspezifische Risiken mit all ihren Auswirkungen auf die Lieferfähigkeit besser einschätzen können.
  • Überwachen Sie Ihre Lieferkette kontinuierlich. Vergewissern Sie sich, dass Sie die Risiken im Zusammenhang mit Ihren Tier-1- und Tier-2-Lieferanten überwachen. Stellen Sie so sicher, dass Ihr Unternehmen einen vollständigen Überblick über die Lieferkette hat.
  • Ermitteln Sie alternative Lieferanten für dringend benötigte Waren in Regionen mit höherem Risiko. Ermitteln Sie, wie lange der Wechsel auf einen neuen Lieferanten dauern würde und wie schnell er an Ihren Standort liefern könnte. Je nachdem finden Sie Lieferanten mit einer kürzeren Lieferzeit als die Bestehenden.
  • Investieren Sie in Daten und Analytics. Führungskräfte in der Lieferkette stehen heute vor der Herausforderung, dass ihre Systeme uneinheitlich und ihre Daten unübersichtlich sind. Durch Investitionen in Technologie können Unternehmen heute die Risiken in der Lieferkette besser steuern. Sie erhalten mehr Transparenz über ihr gesamtes Lieferantennetzwerk und können gleichzeitig die Daten und Erkenntnisse nutzen, um in unvorhersehbaren Situationen fundiert entscheiden zu können.

Der vollständige Bericht lässt sich hier herunterladen.

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