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Plädoyer für ein starkes Credit Management

Die enge Kommunikation mit Kunden und Lieferanten sowie ein starkes Credit Management sind in der gegenwärtigen Krisenzeit die Schlüssel zum Erfolg. So lautet ein Fazit des fünften Webex-Meetings, das der BvCM jetzt anlässlich einer aktuellen Mitgliederbefragung durchgeführt hat. Kritik wurde am Verhalten eines großen Kreditversicherers laut.

Mehr als 50 Teilnehmer aus unterschiedlichsten Branchen hatten sich zum jüngsten Webex-Meeting des BvCM eingefunden. Zum Einstieg schilderte Grit Bantow, Leiterin Center of Competence B2B SCHUFA Holding AG, welche Entwicklung sie für das zweite Halbjahr 2020 erwartet. Ihre Prognose: „Das dicke Ende kommt noch.“ Auch wenn die Politik erfreut berichtete, dass die Wirtschaftsleistung nach jüngsten Erkenntnissen nur um sechs Prozent einbrechen würde, sei auch das noch ein gigantischer Rückgang – der zu einem deutlichen Anstieg der Insolvenzzahlen führen werde. In ihrer Beurteilung von Branchen und Unternehmen verzichtet die Schufa nach wie vor auf eine pauschale „Corona-Abwertung“. Warum? „Auf diese Weise ermöglichen wir es unseren Vertragspartnern, eigene Erkenntnisse über ihre Kunden in die Bewertungen einfließen zu lassen. Das würden wir mit pauschalen Abwertungen unsererseits deutlich erschweren“, erläuterte Grit Bantow. Stattdessen werden die Unternehmen künftig in Echtzeit im Branchenvergleich bewertet. „Besser bewertete Unternehmen in einer Branche werden im Durchschnitt auch besser durch die Krise kommen als schlechter bewertete Unternehmen“, so Grit Bantow.

Anschließend stellte Stephan Glismann-Bringmann CICP, Regionalkoordinator Nord beim BvCM, die Ergebnisse der aktuellen Befragung vor. Auf die Frage, ob der Vertrieb stärker in Kreditentscheidungen eingebunden wird, halten sich die Antworten die Waage. Die Hälfte der Befragten bezieht den Vertrieb stärker ein, die andere Hälfte nicht. Ihr Mahnwesen haben nur gut 20 Prozent der Befragten angepasst. Ein Wert, der sich seit der ersten Befragung im März stabil hält. Angesichts der Krisensituation ein überraschendes Ergebnis. Dagegen fordern mit 30 Prozent inzwischen deutlich mehr Unternehmen zusätzliche Sicherheiten als noch im Frühjahr. Zudem haben die meisten der befragten Unternehmen die Kreditlimits ihrer Kunden angepasst. Waren es im März noch 30 Prozent, so beantworteten jetzt deutlich über 50 Prozent der Teilnehmer diese Frage mit „ja“.

Limitstreichungen

Eine Entwicklung, die auch vor den Kreditversicherern nicht Halt macht. So entflammte bei der Frage „Haben Sie von Ihrem Kreditversicherer bereits Informationen erhalten?“ eine Diskussion über Limitstreichungen der Versicherungsunternehmen. Hier fühlten sich einige Teilnehmer von einem großen Kreditversicherer schlecht behandelt. So sollen – und werden bereits – zahlreiche Limite zurückgenommen. „Das ist sehr enttäuschend. Für die Prämie erwarte ich einfach mehr“, sagte beispielsweise Herr Heelein CCC von dem Automobilzulieferer Schaeffler Technologies. Da stelle sich die Frage, ob man solche Versicherungen überhaupt noch benötige. Die anderen Kreditversicherer, so ging aus der Diskussion hervor, suchten noch eher den Dialog mit den Kunden, um zu schauen, wie man bei schwierigen Fällen eine gemeinsame Lösung finden könne.

Horst Doeller CCM von der TÜV Rheinland Cert GmbH warf ein, dass die Kreditversicherer schon bei der Finanzkrise 2007-2009 nach dem Rasenmäherprinzip Limite gestrichen hätten. Dieses Verhalten dürfe deshalb jetzt in der Coronakrise nicht überraschen. Es sei stattdessen viel mehr angebracht, in den Unternehmen ein starkes Credit Management zu etablieren, als sich zu stark auf Kreditversicherungen zu verlassen. Stephan Glismann-Bringmann CICP warb für ein Zusammenspiel zwischen Credit Management und Kreditversicherern. „Es ist jetzt wichtig, unabhängig von Kreditversicherern seine Kunden individuell und auf Grundlage eigener Erkenntnisse zu bewerten und gegebenenfalls den Mahnrhythmus zu verkürzen“, ergänzte Peter Stumpe CCM, Kreditmanagement Peter Stumpe. „Die Loyalität mit den Kunden ist jetzt entscheidend. Man muss gemeinsam mit ihnen nach Lösungen suchen. Dafür ist eine enge Kommunikation erforderlich“, betonte Stephan Glismann-Bringmann abschließend.

Die nächste Umfrage des BvCM startet am 28. September. Die Ergebnisse werden im Rahmen des Bundeskongresses am 7. und 8. Oktober 2020 im Livestream vorgestellt.

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