„Ich bin gerne CCM, weil ich im Unternehmen an der Schnittstelle zwischen Vertrieb, Rechnungswesen und Geschäftsführung arbeite.“ Das sagte Robin Bökesch, Leiter Kredit- & Forderungsmanagement bei der Faßbender Tenten GmbH & Co.KG, im Gespräch mit dem Magazin Der CreditManager. In der jüngsten Ausgabe stellte er sich in der Rubrik „Ich bin gerne CCM, weil…“ vor.
„Die Qualifikation zum CCM hat mir das Rüstzeug verliehen, eine Balance zwischen den unterschiedlichen Belangen herzustellen und Lösungen zu entwickeln, mit denen alle Beteiligten leben können. Jeder Tag birgt neue, spannende Herausforderungen“, so Bökesch weiter. Das gelte insbesondere für die Baubranche. Sein Arbeitgeber: die Faßbender Tenten GmbH & Co.KG, ein Baustoffhändler mit 13 Niederlassungen im Großraum Köln-Bonn-Düsseldorf-Eifel. Seit Dezember 2022 ist Robin Bökesch auch Mitglied des Vorstandsbeirates des Bundesverbands Credit Management e.V.
Ins Credit Management ist er mehr oder weniger „hineingerutscht“. Nach dem Studium der Umweltwissenschaften „habe ich festgestellt, dass ich doch keinen grünen Daumen habe“, blickt er schmunzelnd zurück. Sein beruflicher Start führte ihn deshalb in eine ganz andere Branche: die Systemgastronomie. Dort war er von Anfang abteilungsübergreifend tätig – vom Kundenkontakt bis zur vorbereitenden Buchhaltung. „Als Faßbender Tenten eine interdisziplinäre Stelle in der Buchhaltung ausgeschrieben hatte, habe ich mich beworben. Voraussetzung für die Einstellung war, dass ich die Qualifikation zum CCM absolviere. Und dabei habe ich Feuer gefangen.“ Der Absolvent des Jahrgangs 2018/2019 hat das Gelernte direkt in der Praxis umsetzen können – auf den verschiedensten Ebenen: „Ich bin zwar kein Insolvenzexperte, kann aber entsprechende Situationen bewerten und Empfehlungen abgeben. Ich bin zwar kein Wirtschaftswissenschaftler, kann aber BWAs und Bilanzen lesen. Ich bin zwar kein IT-Programmierer, kann aber beurteilen, was unsere Softwaren können muss. Ich bin zwar kein Versicherungsmakler, kenne aber die wichtigsten Produkte der Kreditversicherer…“
Aufgaben zentralisiert
Auf dieser Basis hat er bei seinem Arbeitgeber umfassende Entwicklungen umsetzen können. „Als ich anfing, waren viele Bereiche des Credit Managements über das Unternehmen verteilt. Es ist gelungen, die einzelnen Aufgaben schrittweise in unserem mittlerweile vierköpfigen Team zu zentralisieren. Ich sehe das Credit Management als eine Art Stabsstelle im Unternehmen“, so Robin Bökesch. Insgesamt wurden viele Abläufe systematisiert, eine neue Software eingeführt, ein neuer Kreditversicherer beauftragt, Prozessbeschreibungen formuliert. Auskünfte werden von mehreren Dienstleistern bezogen. „Das Feedback ist durchweg positiv. Vor allem der Vertrieb ist froh, einen Ansprechpartner in der Zentrale zu haben. Gemeinsam schauen wir, dass wir neue Geschäfte realisieren können. Ich vermittle dabei zwischen den Polen Risikoausschluss und Umsatzmaximierung.“
Beste Voraussetzungen, in der gegenwärtigen Krisensituation handlungsfähig zu bleiben. „So langsam kommt die Krise auch im Baustoffhandel an. In der Baubranche werden Aufträge storniert, Privatkunden sparen aufgrund der Inflation, die Lieferketten stottern. Das Ganze ist noch nicht wirklich greifbar, doch es ist schon absehbar, dass sich die Bonität vieler Kunden verschlechtern wird. Da kommt eine Welle aus uns zu. Deshalb müssen wir jetzt in Szenarien denken, um schnell reagieren zu können.“
Zur eigenen Weiterentwicklung gehört für Robin Bökesch der regelmäßige Austausch mit Kollegen aus der gleichen Branche und aus ganz anderen Bereichen. Deshalb engagiert er sich im BvCM-Vorstandsbeirat und nutzt außerdem die Netzwerkangebote des Verbandes. Darüber hinaus ist er in der Credit-Gruppe der Eurobaustoffe aktiv. Die Erkenntnisse nutzt er für seinen Arbeitsalltag. Denn der birgt auch künftig jeden Tag neue, spannende Herausforderungen…
