Öffne Login/Sign up Menü
EinloggenMitglied werdenNewsletter abonnieren
Login/Sign-up Menü Schließen

Liquiditätsengpässe bedrohen Windkraftbranche

Europäische Windkraftanlagenhersteller werden voraussichtlich auch in den nächsten zehn Jahren führende Position behalten. Aber die Produktionskosten werden durch Einflüsse der Handelskriege und Liquiditätsengpässe steigen. Diese Einschätzung vertritt der Kreditversicherer Coface.

Neben anderen erneuerbaren Energiequellen verzeichnet die Windenergie seit Mitte der 2000er Jahre weltweit ein starkes Wachstum. Dazu trugen die starken staatlichen Unterstützungen, die im Vergleich zu Kern- oder Kohlekraftwerken günstigen Kostenquoten und die geringere Umweltbelastung bei. Im Gegensatz zur Solarpanel-Industrie konnte China in der Windenergie Europa bisher nicht überholen. Die chinesischen Turbinenhersteller sind stark abhängig vom lokalen Markt und anfällig für jede Veränderung der öffentlichen Unterstützung. Europas anerkannte Qualität basiert auf einem Umfeld, in dem Innovation und Wettbewerb gefördert werden. Die Industrie setzt so auch auf globale Umsatzentwicklung. Coface erwartet, dass die europäischen Hersteller den Markt aufgrund ihrer technischen Führung und der starken nationalen und europäischen finanziellen Unterstützung dominieren werden.

Druck auf die Industrie

Die Windenergie wächst schnell aufgrund der sinkenden Verkaufspreise für Windturbinen. Aber dieser Vorteil ist zugleich ein Problem für die Hersteller. Ihre Rentabilität wird beeinträchtigt und dies kann Investitionen bremsen. Zudem steigen die Rochstoffpreise und Produktionskosten, da die Branche inzwischen vor vielen Herausforderungen steht:

Handelskrieg

Da Windkraftanlagen hauptsächlich aus Stahl bestehen, leidet die Industrie seit Juni 2018 besonders unter den protektionistischen Maßnahmen. In diesem Jahr werden zusätzliche Kosten durch den anhaltenden Handelskrieg noch nicht anfallen, dank Absicherungen und der Verträge mit Zulieferern. Aber die Rohstoffpreis werden 2019 voraussichtlich weiter steigen. Da sie kaum einfach auf den Verkaufspreis übertragen werden können, dürften sie auf die Gewinne der Hersteller drücken.

Subventionen

Bisher stützte sich die Entwicklung von Windparks weitgehend auf Subventionen und den einfachen Zugang zu Finanzierungen. Das könnte schwieriger werden. Unter anderem wegen der Verschärfung der amerikanischen Geldpolitik, des bis Ende des Jahres zu erwartenden Endes der quantitativen Lockerung durch die EZB und einiger Einstellungen von Subventionen seitens der Regierungen dürfte der Zugang zu Liquidität erschwert werden. Diese Situation wird den Wettbewerb zwischen den Herstellern von Windkraftanlagen verschärfen und die Preise weiter drücken. Coface prognostiziert mehrere Fusionen innerhalb der Branche, die es den Herstellern ermöglichen würde, eine ausreichende Größe zu erreichen um die Rohstoff- und Anlagenkosten auf ein niedrigeres Niveau zu bringen.

FotoMeldung28112018

Das könnte Sie ebenfalls interessieren

Keinen Beitrag verpassen!

Newsletter abonnieren
Über unseren Newsletter „CreditVision“ erhalten Sie automatisch aktuelle Neuigkeiten.
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner
X