Immer größere Bedeutung im Credit Management gewinnt der Datenschutz. Deshalb haben Stephanie Iraschko-Luscher, Leiterin des BvCM-Arbeitskreises Datenschutz, und ihr Stellvertreter Christian Huth, auf dem BvCM-Bundeskongress die neuen Mindestanforderungen an den Datenschutz vorgestellt. Besonders interessant für die Kongressteilnehmer war der Auftritt des Datenschutzbeauftragten aus Hamburg, Referat Wirtschaft, Eggert Thode. „Unser Herz schlägt für die Schwächeren, die sich nicht zur Wehr setzen können”, betonte Thode. Das bedeute konkret, dass die Behörde die Verarbeitung personenbezogener Daten überwacht, und zwar vor allem im B2C-Bereich. Gerade im Forderungs- und Credit Management würden viele Daten verarbeitet, wobei große Sorgfalt erforderlich sei.
Nicht im Weg stehen
„Kritisch wird es vor allem, wenn ein Kunde nicht bezahlt und dazu Daten zwischen verschiedenen Stellen ausgetauscht werden. Richtig unangenehm wird es bei Fehlern, wenn beispielsweise die falsche Forderung an die falsche Person ging“, so Thode. Oft sei nicht transparent, wofür die Daten genau verwendet würden. Hier seien Umsicht und Sorgfalt geboten.
Andererseits wolle der Datenschutz auch den berechtigten Interessen der Unternehmen nicht im Wege stehen. „Niemand soll daran gehindert werden, sein Geld zu bekommen. Es geht eher darum, zu prüfen, wie die Dienstleister wie Inkassobüros dann agieren. Werden sie bei Facebook aktiv, kommunizieren sie per WhatsApp oder führen sie 1-Cent-Überweisungen durch? Ich möchte Sie ermutigen, bei allen Fragen proaktiv auf uns zuzukommen.”
Von den Mitgliedern für die Mitglieder
Anschließend überreichten die beiden Leiter des Arbeitskreises das erste Exemplar der MaDic 2.0 an den BvCM-Präsidenten Rudolf Keßler. „Das Werk ist gemäß der BvCM-Philosophie von den Mitgliedern für die Mitglieder entstanden. Sie haben uns gesagt, wo der sprichwörtliche Schuh drückt”, erläuterte Christian Huth. „Behindert der Datenschutz unsere Arbeit? Nein, im Gegenteil. Wenn man sich an die Regeln hält, gibt es keine Probleme”, ergänzte Rudolf Keßler.
Und Stephanie Iraschko-Luscher stellte klar: „Der Arbeitskreis arbeitet weiter. Es geht auch in Zukunft um praktische Lösungen. Dafür ist es wichtig, dass sich alle weiterhin einbringen.“ Eine Frage aus dem Publikum nach der Datenschutzrelevanz von Scores nahm sie dankbar auf: „Ein ganz wichtiges Thema, mit dem wir uns auf jeden Fall befassen werden.” Auch der Schutz vor Hackerangriffen und der zunehmende Identitätsklau beschäftigten den Arbeitskreis in Zukunft. „Diese Themen sind seit vielen Jahren datenschutzrelevant. Da ist noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten.” Ihr Fazit: „Ich nehme viele Themen für unsere künftige Arbeit mit.”